So ruinierst du deine IT-Bewerbung

So ruinierst du deine IT-Bewerbung

Es gibt einige allgemeine Tipps für Bewerbungen, die wirklich jeder kennen sollte, egal auf welchen Job man sich bewirbt: Achten Sie auf die Rechtschreibung, haben Sie alle wichtigen Arbeitszeugnisse zusammen und sehen Sie bitte nochmal nach, was für Fotos von Ihnen öffentlich bei Facebook und Co. kursieren. So weit, so bekannt. Es gibt aber noch ein paar typische Bewerbungsfehler, die hauptsächlich ITlern passieren. Woran das liegt und wie du diese vermeiden kannst, erfährst du hier!

Du bewirbst dich mit veralteten Developer-Skills

Verständlicherweise neigt man dazu, in seiner Bewerbung mit allen Skills zu prahlen, die man so vorweisen kann. Im Laufe eines Developer-Lebens kann da einiges zusammenkommen. Aber wenn du dich auf Technologien beziehst, die wirklich schon seit 10 Jahren out sind, kann das deine Bewerbung disqualifizieren. Also überlege dir – deine Fähigkeiten in COBOL mögen vielleicht beeindruckend und manchmal sogar noch nützlich sein – aber sind sie für die aktuelle Stelle wirklich relevant? Auch wenn du befürchtest, nachher mit vergleichsweise wenig Skills dazustehen – wäge bei jeder Fähigkeit ab, ob sie für die aktuelle Stelle wirklich benötigt wird. Ist sie es nicht, brauchst du sie auch nicht erwähnen. Das gibt dir mehr Raum, näher auf die entscheidenden Fähigkeiten einzugehen.

Du verwendest Fachbegriffe falsch

Im Bewerbungsanschreiben möchte man den IT-Recruiter beeindrucken und bemüht sich um eine möglichst adoleszente Wortwahl. Äh Halt, das heißt natürlich eloquent! Vermeide, mit Begriffen um dich zu werfen, deren Bedeutung du nicht ganz verstehst oder die im wirklichen Leben nicht – oder nicht mehr – verwendet werden. Das kann vor allem im IT-Bereich bzw. Programmierung böse ins Auge gehen, wo Entwicklungen gemeinsam mit dem Jargon rasch voranschreiten und eine falsche Ausdrucksweise dich schnell als unerfahren outet. Du solltest dich zwar schon um eine korrekte Sprache bemühen. Aber bitte, schreibe nicht „EDV-Kenntnisse“, nur weil das irgendwie offiziell klingt. Kleiner Tipp: Wenn du gerne einen komplizierten Begriff verwenden möchtest, aber ehrlich gesagt nicht so ganz sicher bist was er bedeutet, schlage ihn nochmal im sehr unterhaltsamen sidewaysdictionary nach.

Du wirfst mit irgendwelchen Abkürzungen wild um dich

Seine IT-Bewerbung mit unverständlichen Akronymen und Abkürzungen vollzustopfen ist eine ähnliche Falle wie das Prahlen mit falsch verwendetem Jargon. Personaler beschweren sich immer wieder über sogenannte AERs (acronym-enhanced-résumés), die sie in IT-Bewerbungen zu sehen bekommen. Rechne damit, dass der Personaler, der dich einstellen wird, wahrscheinlich kein Tech-Profi oder Coder ist. Mache es ihm leicht, dich zu verstehen und gib nicht damit an, wie gut du dich mit AV auskennst oder dass du drei Jahre Erfahrung mit BPEL hast. Bereite dich darauf vor, dass du spätestens im Bewerbungsgespräch genau erklären sollst, was du eigentlich damit meinst – oder drücke dich einfach schon in deiner IT-Bewerbung verständlich aus.

Du weißt nicht was das Unternehmen will

Ja, IT ist wichtig. Auch der IT-Job auf den du dich gerade bewirbst ist wichtig. Aber sehe der Wahrheit ins Auge: Als ITler in einer großen Firma bist du wahrscheinlich ein kleines Rädchen in einer großen Maschine, die ein höheres Ziel erreichen will, als nur ein gut laufendes Netzwerk zu haben. Informiere dich vor deiner Bewerbung also darüber, welche Ziele das Unternehmen als Ganzes verfolgt und welche Rolle dein zukünftiger Job dabei spielen wird. Unterstreiche in deiner Bewerbung dann, wie du dem Unternehmen helfen wirst, dieses übergeordnete Ziel zu verfolgen, indem du deine Aufgaben so gut wie möglich machst. Zeige, wie zielorientiert du bist, indem du deine Position in den richtigen Kontext stellen.

Du bleibst vage in deiner Formulierungen

Es ist schön, dass du „eng mit dem Netzwerk-Team zusammengearbeitet“ hast, bzw. “gut im Development-Team integriert” gewesen bist, aber was sagt das über deine Qualifikationen aus? Das kann alles und nichts bedeuten. Vermeide also vage Angaben und unklare Formulierungen, sondern beschreibe genau, was du in deinen vergangenen Positionen gemacht hast. Geize dabei nicht mit Zahlen und Fakten. Wie groß war dein Team, was war deine Rolle darin und mit welchen Technologien hattest du täglich zu tun? Salze das Ganze noch mit ein paar Angaben zu deinem technischen Umfeld und verheimliche auch die Projektdauer nicht. Mit diesen Informationen kann der Personaler viel besser einschätzen, ob du über die richtigen Qualifikationen für die ausgeschriebene Stelle verfügst.

Fazit für deine IT-Bewerbung

Im Grunde genommen ist es ganz einfach: Bemühe dich um exakte, aber verständliche Sprache, die deinem Gegenüber klar macht, was du alles kannst. Informiere dich auch genau darüber, welche Tätigkeiten der ausgeschriebene IT-Job umfasst und richte deine Bewerbung nach den Zielsetzungen des Unternehmens und den Anforderungen des Jobs aus. Betone die Teile deines IT-Lebenslaufes, die dich für die Position qualifiziert und belaste den Personaler nicht mit Nebensächlichkeiten. Dann steht deiner erfolgreichen IT-Bewerbung eigentlich nichts mehr im Wege – und du musst nur noch das Bewerbungsgespräch überstehen.

Das könnte dich auch interessieren